Hausham – Andreas Witte tritt für die Piratenpartei bei der Landtagswahl im Stimmkreis Miesbach gegen Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner an. Die Aufstellungsversammlung der PIRATEN in Hausham wählte den 25-jährigen Unternehmer im Bereich von Wartung und Betrieb von Photovoltaikanlagen ohne Gegenstimme zum Direktkandidaten.
Nach Ansicht der Miesbacher PIRATEN ist Witte ein starker Bewerber für das Landtagsdirektmandat, der sowohl durch fachliche Kompetenz als auch durch Erfahrung in der Verkehrs- und Energiepolitik überzeugt. Witte war bereits im Bezirksvorstand von Oberbayern Politischer Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender. Seine verkehrspolitischen Positionen haben Eingang gefunden in das Landeswahlprogramm der Piratenpartei. Außerdem engagiert er sich im Ortsentwicklungsverein Holzkirchen und in der Bürgerinitiative gegen die geplante Umgehungsstraße von Holzkirchen.
„Ich will eine pragmatische Verkehrspolitik umsetzen, die sich nicht an ideologischen Grenzen – Bahn gut, Auto schlecht oder umgekehrt – orientiert, sondern an den technischen und organisatorischen Merkmalen des jeweiligen Verkehrssystems“, erklärt Witte. Für den Stimmkreis Miesbach bedeute dies konkret, durch einen massiven Ausbau der Sitzplatzkapazitäten der Bayerischen Oberlandbahn die Verkehrsspitzen auf der B318 zu beheben. „Ein vierspuriger Ausbau der B318 wird spätestens in Gmund Stau verursachen und damit das Tegernseer Tal komplett verstopfen. Die Südumgehung von Holzkirchen lehne ich deshalb ab. Sie verschärft nur den Stau auf der B318 beim Wochenend-Rückreiseverkehr am Flaschenhals Autobahnauffahrt.“
Themen im Wahlkampf
Mit diesem Profil gestaltete sich die Kandidatenbefragung der Aufstellungsversammlung zum unmoderierten Fachgespräch über Verkehrsthemen. Daran beteiligten sich auch PIRATEN, die bereits zu Direktkandidaten gewählt wurden, darunter Andreas Popp, Bundestagsdirektkandidat im Wahlkreis 217 Ingolstadt, und Daniel Seuffert, Bezirkstagskandidat im Stimmkreis 122 München-Land-Nord.
Für den Landtagswahlkampf kündigte Witte an, vier verkehrspolitische Positionen zu vertreten. Zunächst sei die kommunale Selbstbestimmung beim fahrscheinlosen ÖPNV zu stärken. Zweitens sollten „Insellösungen“ im ländlichen Raum abgelöst werden zugunsten einer „Mobilitäts-Grundversorgung“ mittels bayernweiten integrierten Anruf-Sammel-Taxis. Drittens plädierte Witte für eine „tarifliche Kantenglättung an den Tarifraumgrenzen“ durch die Erweiterung des BayernTickets zum landesweit gültigen Pendler-Monats-Ticket mit Familienfunktionen. Und viertens sei eine „bessere Lösung“ als die des zweiten S-Bahn-Tunnels in München umzusetzen.
Witte versus Aigner
Der Stimmkreis 120 Miesbach in Oberbayern umfasst den Landkreis Miesbach sowie die Gemeinden Bad Feilnbach und Feldkirchen-Westerham des Landkreises Rosenheim. Für den Stimmkreis hat derzeit der CSU-Politiker Alexander Radwan das Landtagsdirektmandat inne. Radwan bewirbt sich allerdings um das bisherige Bundestagsmandat der Bundesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Aigner ihrerseits möchte für den Stimmkreis Miesbach in den Bayerischen Landtag wechseln und sich stärker in ihrer politischen Heimat Oberbayern verankern. Damit ist laut Witte CSU-Bezirksvorsitzende Aigner sein „Counterpart“. Politischen Rückenwind hat der PIRAT aber nicht nur von seiner Partei, sondern auch von seinem Bruder Lars Witte. Dieser ist auf einer separaten Aufstellungsversammlung der Piratenpartei zum Direktkandidaten im Stimmkreis Miesbach für die Bezirkstagswahl gewählt worden.
Landtagsdirektkandidat Andreas Witte stellt seine Positionen der breiten Öffentlichkeit am Mittwoch, 21. November, beim Stammtisch der Piratenpartei im Miesbacher Gasthof Bräuwirt am Marktplatz vor. Der Stammtisch der PIRATEN des Landkreises wechselt jeweils zwischen Miesbach und Hausham. Jeden ersten Mittwoch im Monat findet er in Miesbach statt, jeden dritten Mittwoch in Hausham beim Griechen in der Schlierseer Straße. OKK
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