Pullach – „Wenn ihr das macht, kandidiere ich nicht mehr für den Gemeinderat“, kochten die Emotionen hoch. Dabei ging es in der Gemeinderatssitzung lediglich um Vor- und Nachteile eines Life-Streamings der Sitzungen. Dennoch mußten selbst Bilder aus dem Kalten Krieg herhalten: „Ich will doch nicht, dass jeder Russe hören kann, was ich hier sage.“
Zuvor hatten Gemeinderatsmitglied Holger Ptacek und Antragsteller Manfred Plechaty Einwände mit dem Hinweis auf „hohe Kosten“ zurückgewiesen und widerlegt. Aber nach halbstündiger Debatte half bei der Abstimmung selbst die Unterstützung von FDP, SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN nicht: Der Antrag zum Life-Streaming wurde von der CSU-Mehrheit geschlossen abgelehnt. „Damit bleibt die barrierefreie Information der Bürger auf der Strecke“, meinte Plechaty, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Oberbayern. Jene, die die öffentlichen Versammlungen nicht mitverfolgen können, etwa aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie gerade nicht in Pullach seien, werde der zeitnahe Einblick in das kommunale Geschehen Pullachs weiter verbaut bleiben.
Selbst ein Antrag auf weitere Beobachtung der Sachlage wurde abgewiesen. Einzig der Antrag von Susanna Tausendfreund von den Grünen zur Dokumentation der Ergebnisse der Gemeinderatssitzungen auf den Internetseiten der Gemeinde wurde noch von der FDP unterstützt. Dieser Antrag könnte in einer der nächsten Sitzungen wieder behandelt werden. OKK
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