Am Samstag den 27. Juli 2015 hat die Landtagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen zum Kongress „Leben und Lernen im digitalen Zeitalter“ in den Bayerischen Landtag eingeladen. Astrid Semm, Dr. Olaf Krüger und Klaus Segatz haben stellvertretend für die Piraten an der Veranstaltung teilgenommen. Die Veranstaltung war mit ca. 75 Teilnehmern gut besucht.
Offenbar scheint digitale Bildung in den Schulen in Deutschland und speziell in Bayern nicht als selbstverständlicher Bestandteil des Schulalltages angekommen zu sein. Wie Dr. Martin Lindner postulierte: Schule und Bildung in Bayern ist inhaltlich, pädagogisch und organisatorisch in den 1970er-Jahren stehengeblieben. Ein ausgesprochenes Armutszeugnis für die CSU-geführte Landesregierung, die hier offenbar die digitalen Medien verschlafen hat. Wie Kathrin Passig (Bloggerin, Berlin) feststellte: „Das Neue verursacht Arbeit dadurch, dass man nachdenken muss“ – ein Aufwand, den die heutige Schule zu vermeiden scheint.
Ernüchternd festzustellen, dass viele Lehrer digitale Bildung auf Softwareprodukte und technische Lösungen reduzieren. Dabei wird offenbar der Illussion aufgesessen: Wenn das Internet erst im Klassenzimmer angekommen ist, wenn bestimmte Softwareprodukte bekannt sind, dann hätte man digitale Bildung. Offenbar ist es bequemer, eine Tooldiskussion zu führen, als digitale Medien als integralen Bestandteil in den Bildungskanon einzubringen. Daher gehen die bayerischen Schulen, wie Achim Lebert (Schulleiter Gymnasium Ottobrunn) nahelegt, stillschweigend davon aus, dass Schüler Medienkompetenz und Umgang mit technischen Informationsmedien schon im Elternhaus lernen werden und in den Unterreicht als selbsverständliche Vorraussetzung mitbringen. Die Kinder lernen ja schließlich den Umgang mit dem Touchpad schneller als das Beherrschen des eigenen Schließmuskels, so Kathrin Passig. Die Kultusministerien der Bundesländer jedoch scheinen sich den eigenen Lernprozess, der notwendig ist, um eine Schule 2.0 zu gestalten, einfach zu sparen.
Warum es die @Piratenpartei braucht? Digitale Bildung ist noch lange nicht in Schulen und Universitäten als selbstverständlicher Bestandteil der Ausbildung angekommen. Die etablierten Parteien sind drauf und dran, in kleinlichen Diskussionen die Zukunft der kommenden Generation im digitalen Bildungsuniversum zu verlieren. Hier müssen wir als Piratenpartei noch für viel Aufklärung werben und unser Wissen einbringen.
Literaturhinweise ICILS Studie:
http://www.waxmann.com/fileadmin/media/zusatztexte/ICILS_2013_Berichtsband.pdf
Klaus P. Segatz
politischer Geschäftsführer
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Klaus P. Segatz – Piratenpartei Deutschland – Bezirksverband Oberbayern
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